Mehr Perspektive, mehr Anerkennung und mehr Möglichkeiten zur Weiterentwicklung – junge Menschen im Lahn-Dill-Kreis, die sich nach Abschluss ihrer Ausbildung noch für zusätzliche Weiterbildungsprogramme entscheiden, haben konkrete Wünsche für ihre berufliche Zukunft. Das berichteten die angehenden Maschinenbautechnikerinnen und -techniker der Gewerblichen Schulen Dillenburg und der Werner-von-Siemens-Schule Wetzlar bei einem Austausch mit der Kreis-Wirtschaftsförderung.
Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer können nach ihrer Berufsausbildung im technischen Bereich noch die Weiterbildung zur Technikerin beziehungsweise zum Techniker anstreben. Der Abschluss ist mit dem Bachelor-Abschluss gleichgestellt. An den Gewerblichen Schulen Dillenburg und der Werner-von-Siemens-Schule ist das zum Beispiel im Bereich der Maschinenbautechnik in Teil- oder Vollzeit möglich.
Im März besuchte die Kreis-Wirtschaftsförderung die Technik- und Innovationsmesse „W3+ Fair“ in der Buderus Arena in Wetzlar mit Vollzeit-Schülerinnen und -Schülern dieses Bereichs. Hier hatten sie die Möglichkeit, die verschiedenen Stände rund um die Themen Optik, Photonik, Elektronik und Mechanik zu erkunden. Im Fokus stand das Netzwerken mit Austellerinnen und Ausstellern sowie der Austausch über mögliche Jobchancen.
Im Anschluss fand im Kreistagssitzungssaal ein gemeinsamer Austausch statt. Zunächst nutzten die Schülerinnen und Schüler die Chance, Landrat Wolfgang Schuster Fragen zu stellen. Hier ging es zum Beispiel um den Ausbau der Infrastruktur im Landkreis. Zudem wurde darüber diskutiert, wie verhindert werden kann, dass Firmen aus der Region in Ballungsgebiete abwandern. Dafür sei beispielsweise wichtig, die Berufsschulen technisch und personell gut auszustatten, um regional Fachkräfte auszubilden. Neben Gesprächen zu den Themen Kreispolitik und Wirtschaft legten Prof. Dr. Harald Danne, Kreis-Wirtschaftsdezernent, und Kim Marie Stahl von der Wirtschaftsförderung des Kreises besonders großen Wert darauf, den Zukunftsvorstellungen und Wünschen der Schülerinnen und Schüler Gehör zu schenken.
Hierbei wurde deutlich, dass vor allem bessere Zukunftsperspektiven ein höheres Maß an Verantwortung, Prestigegewinn sowie eine höhere Vergütung Antriebe für eine Weiterbildung seien. Nur wenige der Anwesenden möchten nach der Weiterbildung zu ihrem ursprünglichen Arbeitgeber zurückkehren. Viele Unternehmen würden es versäumen, ihren Nachwuchskräften ausreichend Aufstiegschancen und Entwicklungsmöglichkeiten aufzuzeigen. Ein Schüler berichtete: „Ich habe das Gefühl, dass mir die bisherige Ausbildung nicht ausreicht, um mich entfalten zu können und in unserer Branche wirklich geschätzt zu werden. Durch die Technikerweiterbildung erhoffe ich mir eine bessere Vergütung und mehr Entscheidungskraft im Beruf.“ Ein Großteil der Anwesenden plane, auch nach der Technikerweiterbildung im Kreisgebiet zu leben und zu arbeiten.
„Erfreulich ist, dass alle Teilnehmenden Interesse am Konzept ‚Lebenslanges Lernen‘ haben und sich auch künftig vorstellen können, ihre Kompetenzen durch Weiterbildungen an neue Anforderungen ihrer Branche anzupassen. Das ist insbesondere in Hinblick auf die Transformation wichtig“, so Prof. Dr. Danne. Rund zwei Drittel der Schülerinnen und Schüler, zeigten beispielsweise Interesse an eintägigen Fortbildungsveranstaltungen, ein Drittel könne sich vorstellen, Inhalte und Skills im Selbststudium zu erlenen. Neben Online-Formaten spielt der persönliche Kontakt im Rahmen einer Weiterbildung für die Schülerinnen und Schüler eine große Rolle.
Kim Marie Stahl versicherte den Schülerinnen und Schülern: „Die Kreis-Wirtschaftsförderung nutzt die gewonnenen Erkenntnisse für Ihr Netzwerk und transferiert diese in die regionalen Unternehmen.“ Das Team der Wirtschaftsförderung sei sehr dankbar für den gemeinsamen Austausch. Prof. Dr. Danne betonte: „Die Lehrkräfte funktionieren als Schnittstelle zwischen uns und den jungen Nachwuchskräften. Diese Kontakte sind sehr wertvoll für uns und unsere Arbeit. Dafür möchte ich mich im Namen der Kreisverwaltung herzlich bedanken.“
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