Bei der Asiatischen Hornisse handelt es sich um eine invasive, also nicht-heimische, Art, die sich seit 2004 in Europa ausbreitet. Zwar ist die Hornisse für Menschen ungefährlich, ernährt sich allerdings vor allem von den in Deutschland heimischen Wild- und Honigbienen und bedroht diese zusätzlich in ihren schrumpfenden Beständen. „So kann sie zu einer großen Bedrohung der heimischen Artenvielfalt und der Bestäuber-Leistung werden“, erläutert Lisa Küchen vom Naturschutzdezernat II des RP Gießen. Aus diesem Grund wird sie auf der sogenannten Unionsliste invasiver Arten geführt und soll in der gesamten EU an der weiteren Ausbreitung gehindert werden.
Um die Ausbreitung zu verlangsamen, müssen Nester der Asiatischen Hornisse deshalb so schnell wie möglich ausfindig gemacht und zerstört werden. Hierbei ist auch die Unterstützung der Bürgerinnen und Bürger gefragt: Wer eine verdächtige Hornisse sichtet, kann die Beobachtung – ohne Registrierung oder Anmeldung – an das HLNUG über das Meldeportal unter https://www.hlnug.de/themen/naturschutz/tiere-und-pflanzen/arten-melden/hornisse einreichen und überprüfen lassen. Am besten dabei auch Fotos hochladen und einen möglichst genauen Standort vermerken. Ein Meldebogen ist zu finden unter https://www.artensteckbrief.de/?ID_Art=1051572&Style=he&BL=20006&Type=M.
Die Asiatische Hornisse unterscheidet sich von der hier heimischen Art vor allem durch ihre Farbgebung: Während die geschützte Europäische Hornisse für ihre rötliche Brust und ihren gelben Hinterleib mit schwarzen Punkten und Banden bekannt ist, hat die Asiatische Hornisse eine schwarze Brust und einen dunklen Hinterleib mit schmalem gelben Band. Auch die Nester unterscheiden sich: Charakteristisch für die Nester der Asiatischen Hornisse ist der Eingang an der Nestseite, oft finden sich die Nester eher im Freien, z.B. in Bäumen. Im Gegensatz dazu fliegen Europäische Hornissen an der Unterseite des Nestes ein und bauen bevorzugt in geschützterer Lage.
Auch die Neststärke unterscheidet sich: Völker der Asiatischen Hornisse können mehr als doppelt so viele Tiere umfassen wie die europäische Art, auch reagieren sie aggressiver bei unmittelbarer Bedrohung des Nestes.